Verbandsreise vom 26. bis 29. Mai 2011

Am Donnerstag, 26. Mai traten die Basler Gipsermeister die mit Spannung erwartete viertägige Verbandsreise nach Nordpolen und Kaliningrad an. Was sie dort erwarten würde, konnte sich im Vorfeld keiner der 15 Teilnehmer so richtig vorstellen - angesichts der nicht ganz alltäglichen Destination.

 

 


 
 

1. Tag (Donnerstag)
Die Reise startete um 09.25 Uhr mit Lufthansa-Flug LH 2393 ab EuroAirport Basel. Nach einem kurzen Zwischenhalt in München wurde gegen 12.25 Uhr bei mittelprächtigem Wetter die tausendjährige Hafenstadt Danzig (Gdansk) erreicht. Es folgte eine Stadtführung mit Besichtigung der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören unter anderem die Altstadt mit den prachtvollen Patrizierhäusern, das Rathaus, der Artushof, die Marienkirche und der Neptunbrunnen. Nach dem Mittagessen im Restaurant „Gdanska“ wurde die Reise per Reisebus nach Sopot  fortgesetzt. Zurück in Danzig bildete das Abendessen im Restaurant Pod Lososiem den letzten offiziellen Programmpunkt des ersten Reisetages. Für die Übernachtung wurden die Zimmer im Hotel Qubus**** bezogen, einem der derzeit gefragtesten Hotels in der Dreistadt Gdansk, Gdynia und Sopot.

2. Tag (Freitag)
Nach dem Frühstück wurden die Reisenden mit dem Bus für eine kurze Überfahrt nach Elbing abgeholt, wo auf das Schiff umgestiegen wurde. Die Bootsfahrt führte durch den Oberländer Kanal, der Elbing mit Osterode verbindet. Die Strecke misst 81 Kilometer und weist einen Höhenunterschied von 104 Metern auf. Zur Überwindung des Niveau-Unterschiedes liess sich der Königsberger Baurat Georg Steenke 1844 eine in der Welt nahezu einmalige Lösung einfallen. Anstelle von 32 Schleusen baute er fünf "geneigte Ebenen" (auch "Rollberge" genannt) mit einer Steigung von etwa 25 Grad, welche den Unter- und Oberlauf des Kanals miteinander verbinden. Auf zwei parallel verlaufenden Schienenpaaren werden die Schiffe auf einem Rollwagen mit Wasserkraft nach oben bzw. nach unten gezogen. Damit wird der Höhenunterschied auf dem Landweg überwunden. Die anschliessende Weiterfahrt endete in Mikolajki. Im Hotel Gołębiewski****, am Rande der Stadt und an einzigartiger Lage am Ufer des Talty-Sees in den Masuren gelegen, wurde das Abendessen eingenommen und für die Übernachtung Quartier bezogen.

3. Tag (Samstag)
Nach dem Frühstück blieb es den Teilnehmern überlassen, die nähere Umgebung in den Masuren (Ostpreussen), einer der schönsten Naturlandschaften Polens und Mitteleuropas, auf dem Rücken eines Pferdes, zu Fuss oder auf dem Bike zu erkunden. Gewaltige Eiszeitgletscher haben ein bezauberndes Hügelland mit tausenden von Seen und Teichen geformt, die teilweise durch Flüsse oder Kanäle miteinander verbunden und in eine abwechslungsreiche Waldlandschaft eingebettet sind. Inmitten dieser eindrucksvollen Naturkulisse finden sich viele Zeugnisse der Geschichte. In der Ortschaft Steinort, am gleichnamigen See gelegen, bewohnten die Grafen Lehndorff ein Schloss, wie es für den ostpreussischen Landadel bis zum Zweiten Weltkrieg typisch war. Auch wenn der Zahn der Zeit arg an den Gebäuden genagt hat, bekommt man doch eine Vorstellung davon, wie das Leben auf einem ostpreussischen Herrensitz gewesen sein muss. Die nächste Etappe führte zu einem ganz speziellen Ort der jüngeren Weltgeschichte. Tief in den masurischen Wäldern nahe Rastenburg (Ketrzyn) befinden sich die Bunkerruinen der Wolfsschanze, dem berühmt-berüchtigten Führer-Hauptquartier. Hier hatte Graf Schenk von Stauffenberg am 20. Juli 1944 das missglückte Attentat auf Adolf Hitler verübt. Im Januar 1945 wurden die Bunker durch die Wehrmacht gesprengt. Dieser Ort löste gleichermassen Bewunderung und Erstaunen aus, ob der gewaltigen Baumasse mit den bis zu acht Meter dicken Bunkerwänden, wie auch ein Gefühl der Beklemmung, beim Gedanken an die damaligen Kriegsgräuel. Gegen Abend wurde die Grenze zu Russland überschritten und die Stadt Kaliningrad (Königsberg) erreicht, wo das Abendessen im Restaurant „Dolce Vita“ eingenommen wurde. Die Übernachtung folgte im Hotel Kaiserhof****, dem perfekten Ausgangspunkt zu den Sehenswürdigkeiten der pulsierenden Stadt.

4. Tag (Sonntag)
Nach dem Frühstück stand die Besichtigung Kaliningrads auf dem Plan. Die beeindruckende Stadt beherbergt ebenfalls zahlreiche Zeugnisse aus der deutschen Zeit. Das Königstor wurde im 19. Jahrhundert errichtet und ist das schönste von insgesamt sechs Stadttoren. Das Königsberger Schloss und der Königsberger Dom sind ebenfalls beliebte Objekte für Touristen. Die Statue von Herzog Albrecht von Preussen, Gründer der Universität, steht noch immer in der Nähe des Universitätsgeländes. Erwähnenswert ist auch das Grabmal von Immanuel Kant neben dem Königsberger Dom. Dann war auch schon die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen und die Rückreise von Kaliningrad via Warschau und Frankfurt an den Ausgangspunkt anzutreten.

Die Vielzahl an historischen Eindrücken und atemberaubenden Landschaften aber auch die Offenheit der Menschen dürften den Basler Gipsermeistern noch lange in guter Erinnerung bleiben.

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